Es ist mal wieder so weit für einen Rückblick auf die vergangene Animesaison. Es gab für mich mehrere Enttäuschungen aber auch Überraschungen und ungeahnte Favoriten.

Spoilerwarnung

Ich geb zu den Animes meine Meinung ab und gegebenen Falls spreche ich da irgendwas spoilerndes an. Hiermit sei jeder davor gewarnt, lesen auf eigene Gefahr.

Akanesasu Shoujo

Man nehme ein paar Mädchen mit den üblichen Charaktertypen, bastelt sich irgendwas Übernatürliches drum herum und macht einen Magical Girl Anime. Hier ist der übernatürliche Teil die Reise in Parallelwelten mit einem Radio von Sony. Und die Magical Girl Verwandlung funktioniert mit einem Walkman von Sony oder einem Diskman von Sony. Also das man mit einem Radio die Welten wechselt, okay, kann ich akzeptieren. Aber die Verwandlung? Darüber hinaus wirkte der Anime ein wenig wie eine Zusammensetzung aus verschiedenen typisch erfolgreichen Teilen. Klar, kämpfende Mädchen gehen immer, ihre Selbstfindungstouren, damit sie sich verwandeln können, packt man dann auch mit rein, Parallelwelten sind auch was tolles, wodurch man ohne schwierige Erklärungsversuche komplett abstruse Szenarien erschaffen kann und dazu dann noch Bodyswaps, weil ist ja auch immer lustig. Und beim Bodyswap waren sie nichtmal konsistent. Der erste Weltenwechsel fand ohne Bodyswap statt und die Mädels aus den anderen Welten konnten auch ohne Swap überwechseln. Ich würde ihn nicht nochmal gucken, nichtmal wenn ich Langeweile habe.

★★☆☆☆☆☆

Double Decker! Doug & Kirill

Dieser Anime war eine Gradwanderung. Ich habe vor allem am Anfang so oft darüber nachgedacht, den einfach liegen zu lassen, weil Kirill mir so unglaublich auf den Sack ging. Zeichentechnisch war es auch kein wirklicher Überflieger, jedoch muss man sagen, dass der Stil eine gewisse Kreativität hatte, auch wenn es nicht mein Geschmack getroffen hat. Die Story war durchaus nicht komplett für den Haufen. Es gab mehrere Wendungen und es wirkte nicht komplett ideenlos. Auch der Humor war passend zum Stil eher bombastisch-plump, aber damit passend zur kompletten Erzählweise. Ich würde ihn nicht nochmal gucken und nicht wirklich empfehlen, aber zum nebenbei gucken kann man ihn tatsächlich gebrauchen.

★★★☆☆☆☆

Goblin Slayer

Ein gemütlicher Fantasy-Anime, eine junge Abenteurergruppe macht sich auf den Weg, um ein paar Goblins zu erlegen und WHAT THE FUCK!?

Ich habe es nicht erwartet und ich habe es nicht kommen sehen. Der Anime geht ungeahnt ins Eingemachte und zeigt grausame Tode und traumatisierende Erlebnisse. Das war tatsächlich ein Anime, den ich nicht bei jeder Laune gucken konnte. Aber er war dennoch recht interessant und gut gemacht. Ich finde es hat auch eine schöne Parallele zu unserer Welt: Alle erfahreneren Abenteurer belächeln den gleichrangigen Goblin Slayer, weil er nur Quests gegen diese Low-Level Gegner auswählt, anstatt die großen Monster zu bekämpfen. Ich finde das ähnlich wie die heutigen Diskursionen über Klimawandel, wo der Energiewandel doch gar nichts bringt, solange die Chinesen so sehr die Umwelt belasten. Probleme nicht zu beheben, weil es noch andere, größere Probleme gibt, macht nichts besser. Ich finde den Anime recht gelungen, weil die Protagonisten nicht einfach super Abenteurer sind, die sich einfach durchschlagen, sondern immer wieder klar gemacht wird, dass es viel Erfahrung uns Mut braucht, um sich gegen eine Goblinhorde durchzusetzen. Auch wird am Beispiel von dem Eisverkäufer gezeigt, warum der Goblin Slayer so ein großes Repertoire an Tricks besitzt: Wenn er etwas sieht, was er noch nicht kennt, dann fragt er nach und erweitert sein Wissen. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass die Herstellung von Eis irgendwie gegen die Goblins eingesetzt wird, aber es wurde nur genutzt, um zu zeigen: Er lernt gerne und so wird er viele andere Tricks gelernt haben, wie die Mehlexplosion. Schön ist auch, dass man eine gewisse Charakterentwicklung wahrnehmen kann, ohne dass er sich seine übliche Art verliert. Auch dass die Seitencharaktäre nach richtigen, eigenständigen Charaktäre aussehen, und nicht nach irgendwelchen NPCs ohne Gesicht und Background. Bei einer Szene in der Gilde kann man nicht so einfach das Spiel “Spot the Maincharacter” spielen, aber dennoch wurden die zusätzlichen Abenteurer nicht so weit in den Fokus gerückt, dass man von zu vielen Charaktären überschüttet wird, so wie es manche anderen Animes machen. Leider habe ich ein wenig mehr Tiefe in der Story vermisst und auch die regelmäßigen Anspielungen auf die würfelnden Götter wurde nie wirklich aufgelöst, wobei da ja noch was kommen soll. Er hat in erster Linie durch die Schockszenen beeindruckt, wofür ich dann nun die Schädel in meiner Bewertung hinzufüge.

★★★★★☆☆ 💀💀

Irozuku Sekai no Ashita kara

Überraschend wurde dieser Anime zu meinem Favorit diese Saison. Es fühlte sich anfangs ein wenig nach Slapstick Humor an, aber das hat zum Glück nicht lange angehalten. Die Zeichenqualität, vor allem der Hintergründe, fand ich klasse. Von der Story hat es bei mir ein wenig gedauert, bis es gezündet hat. Ich weiß nicht, ob es so tatsächlich gedacht war oder ich das einfach nur in meinem Kopf so zusammengebastelt habe, aber ich finde der Anime ist eine wunderbare Form, Depression zu visualisieren. Hitomi hatte ihre komplette Farbwahrnehmung verloren, hat sich distanziert, wollte zwar noch so weit funktionieren, wie es nötig war, aber am liebsten verschwinden. Im Laufe der Geschichte lernt sie mehr und mehr mit sich selbst auszukommen und das, was sie ausmacht aber sie auch ablehnt, ihre magischen Fähigkeiten, nicht mehr negativ zu sehen. Immer wieder gibt es kurze Momente, in denen Hitomi Farben sehen kann - ähnlich wie zeitweise gute Phasen bei Depression - und dann versinkt die Welt wieder in Grau. Aber auch wenn ihre Welt wieder farblos ist weiß sie, dass auch für sie die Welt wieder farbig werden kann und sie beginnt an sich zu arbeiten, bis sie ihre Probleme letztendlich überwindet. Sie ist wieder zurück in ihrer Zeit und erzählt ihrer Oma, dass sie jetzt durch fröhliche und traurige Erfahrungen gegangen ist aber insgesamt glücklich ist - also im Grunde die Depression überwunden wurde - und nun sieht sie auch die Welt nicht mehr in Grau sondern farbig. Was mir ein wenig missfallen hat ist die Entwicklung am Ende, dass Hitomi in ihre eigene Zeit zurück muss. Ich verstehe nicht, warum in Animes ein “nicht so ganz happy-end” so üblich ist. Gefreut hätte es mich auch, wenn nicht nur die Oma, sondern wenigstens ein Teil der alten Schulfreunde am Ende dazu gekommen wären. Sehr schön fand ich den Bogen mit dem Bilderbuch, das Hitomi aus ihrer Kindheit kannte, was letztendlich von Yuito geschrieben wurde, nach dem Zeitpunkt in der Vergangenheit, wo Hitomi und Yuito sich kennengelernt haben.

★★★★★★☆

Kishuku Gakkou no Juliet

Das alte Lied von der verbotenen Liebe. Romeo und Julia in neuer Gestalt. Ich muss ehrlich gestehen, ich kenne Romeo und Julia nur indirekt und aus Beschreibungen. Gelesen oder eine Filmumsetzung des Originals gesehen habe ich bisher nicht, daher kann ich nicht sagen, wie frei diese Interpretation ist oder ob nur der Aspekt “zwei verfeindete Lager” die Verbindung zum Original herstellt. Es ist ein ziemlich platter, vorhersehbarer und unkreativer Humor, also nicht so unterhaltsam, nur ein Pausenfüller.

★★★☆☆☆☆

Kitsune no Koe

Einer der Animes, wo ich mich massiv vertan habe. Ich habe nur auf das Bild bei Anidb geachtet und dachte dabei es wäre ein Kampf-Anime. Gut, gegen Musik habe ich aber auch nichts und ich muss sagen, er hat mir durchaus gefallen. Ausnahmsweise ging es mal nicht darum, sich ganz viel Mühe zu geben und ganz viel Spaß zu haben und schon wird alles gut. Es baut auf fiese Machenschaften in der Musikindustrie auf. Allerdings stört mich massiv zum einen, dass Hu Li für jeden Auftritt anwesend sein muss - normal hätten die Techniker eine Aufnahme für das Playback mindestens in der Hinterhand - zum anderen wird immer das gleiche Lied gespielt. Bei welchem Gesangswettbewerb mit K.O. System würde jedes mal der gleiche Song gespielt, das würde das Publikum doch sowas von langweilen. Wenn das nebensächlich wäre, dann könnte ich das noch akzeptieren, aber der Gesangswettbewerb ist der Hauptpunkt des ganzen Animes. Darüber hinaus wirkt der Anime nicht abgeschlossen. Die Konflikte in der Girlband bleibt offen und auch wirkt die PR-Aktion von Kong Que ziemlich unnütz und konsequenzlos. Dazu kommt dann auch, dass Hu Li extrem weinerlich wirkt und es mir schwierig viel, wirklich mit ihm zu wettern. Die Story selber jedoch fand ich interessant und die Folgen waren nur zwölf Minuten, wodurch man es durchaus mal zwischendurch schauen konnte.

★★★★☆☆☆

Ore ga Suki na no wa Imouto Dakedo Imouto ja Nai

Hier hat man versucht, ein Standardrezept zu nehmen und daraus was einfaches zu basteln, jedoch nicht wirklich überzeugend, wie ich finde. Der Zeichenstil ist bescheiden, die Charaktere sind zu sehr checklistenmäßig abgearbeitet und auch die Story machte einen unkreativen Eindruck. Ich hatte noch auf eine spannendere Entwicklung gehofft, aber es war ein ganz einfacher Haremanime nach Handbuch in schlecht gezeichnet. Immerhin gibt es ein paar Szenen, für die man eine Chili vergeben kann.

★★★☆☆☆☆ 🌶

Otona no Bouguya-san

Ein super-short Anime über erotische Fantasy-Rüstungen. Man kann nicht so viel darüber erzählen, es hat die typischen Fantasy-RPG Rüstungen auf humoristische Art und Weise auf die Schippe genommen und wechselt auch immer wieder in die klassische 8-Bit top-down Ansicht, die man aus alten Rollenspielen kennt. Der Humor ist plump, aber dadurch das die einzelne nur fünf Minuten dauert, ist es nicht wirklich störend. Es gibt auch ein paar anzügliche Witze, auch wenn es eigentlich nichts besonderes ist, aber dennoch geb ich dafür eine Chili.

★★★★☆☆☆ 🌶

Radiant

Magie und Monster und Kämpfe und Inquisition, kann gut laufen oder auch nicht. Radiant ist leider eher die Variante, bei der das nicht so gut gelaufen ist. Der Stil erinnert stark an One Piece oder Naruto. Auch der Protagonist hat deutliche Ähnlichkeit: Er ist strohdoof, absolut nicht lernfähig auf normaler menschlicher Ebene aber dafür aus irgendeinem Grund talentiert. Ich kann mit diesem Humor einfach nichts anfangen, weil er mir irgendwie zu albern ist. Ich habe gehofft, dass der Anime zügig abgeschlossen wird, jedoch scheint es eine typische Heldenjunge-Geschichte mit drölftausend Folgen. Es soll noch bis Folge 21 gehen aber ich bezweifel, dass es dabei bleibt, es wird wohl eher eine Staffel nach der nächsten kommen. Das einzig Gute fand ich die Art von Dragunov, die hat mir Spaß gemacht.

★★☆☆☆☆☆

Release the Spyce

Diesmal ein Supermädchen-Anime ohne Sony Walkman. Grundlegend fand ich es interessant gemacht, jedoch die Aussage “Gewürze sorgen für übermenschliche Kräfte”?! Man muss sich da immer vor Augen halten, da hat jemand in einem Meeting gesessen und das Konzept vorgestellt und alle anderen sagten “Joa, hört sich nach einer guten Idee an”. Man hätte so viele Trigger oder Mittel wählen können aber man nimmt Gewürze, in Rohform, ohne besondere Bearbeitung. Vielleicht hatte nur jemand die Idee mit “Spy & Spice” und hat da dann etwas drum herum gebaut. Die Story selber fand ich ganz unterhaltsam, vor allem als herauskam, dass es einen Maulwurf gibt. Keins der Mädels machte den Eindruck, den Rest zu verraten. Als dann herauskam, welches der Mädchen zum Feind übergelaufen ist, war meine einzige Reaktion: “Echt die? hätte ich nicht gedacht”. Trotzdem hat mich die Serie nicht besonders begeistert.

★★★★☆☆☆

Rerided: Tokigoe no Derrida

Ich liebe ja Zeitreisen als Thema. Ich weiß gar nicht, warum ich das ein so interessantes Thema finde, aber die Aspekte zu den üblichen Paradoxa ist definitiv ein Grund für meine Faszination. Dazu kommt bei diesem Anime auch noch die dystropische Endzeit-Szenerie, der ich generell gerne zugetan bin. Ein wenig fühlte ich mich bei der Umsetzung an Steins;Gate erinnert. Es war immer der Protagonist, der als einziger zurück in die Vergangenheit konnte und es bestimmte feste Punkte gab, die nicht verändert werden konnten. Dennoch war da ausreichend Abstand und die Story hatte andere Ansätze, sodass es sich nicht nach einer Kopie anfühlte. Die Charaktäre fand ich auch nett ausgearbeitet und vor allem nach der großen Rettung die Protagonisten zu sehen, wie sie in der heilen Welt leben, hat mich sehr gefreut. In manchen Animes kommt das viel zu kurz. Die Story an sich war eine nette Schnitzeljagd und hat nach und nach immer mehr Hintergrund einiger Charaktäre aufgedeckt, was toll gemacht war. Also diesen Anime kann man durchaus mal schauen, wenn man dem Genre generell zugeneigt ist.

★★★★★☆☆

Seishun Buta Yarou wa Bunny Girl Senpai no Yume o Minai

Der Grundgedanke, dass sich die Probleme der Pubertät in physischer Form manifestieren können, ist durchaus mal ein interessantes Konzept. Mir fällt spontan kein anderer Anime ein, der das in solch einer Form umsetzt. Die spekulativen Erklärungsversuche basierend auf der Quantentheorie finde ich dabei jedoch ein wenig störend, aber das ist wohl ein persönliches Problem, weil ich mich einfach ein wenig stärker für Physik interessiere. Dabei ist aber nett, dass sie dann durchaus bekannte Aspekte aufgegriffen haben, wie beispielsweise das Beobachtungen auf Quantenebene für Unterschiede sorgt - siehe Schrödingers Katze. Der Zeichenstil hat mir auch gut gefallen und vor allem die Protagonisten waren nicht die einfachen Stereotypen. Zwar sind - wie es sich für einen Anime mit einem Kerl und vielen Mädels gehört - alle Mädels auf den Typen geflogen, aber er war nicht der klassische unscheinbare, nette Bubi, sondern ein hilfsbereites Arschloch. Er macht einen fiesgemeinen Eindruck und neckt gerne mal die anderen. Aber wer Hilfe braucht bekommt sie auch und selbst wenn er vorher nichts mit der betreffenden Person zu tun hatte, tut er alles in seiner Macht stehende, um zu helfen. Auch hat mir gefallen, dass es kein ewig langes Liebesdrama gab, sondern Sakuta und Mai recht früh zusammen kommen. Es gibt zwar kurz das Problem, dass Mai als Berühmtheit nicht in die Öffentlichkeit preisgeben soll, einen Freund zu haben, aber es wird kein Staatsakt daraus, als es doch öffentlich wird. Der Anime hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hab mich jedes Mal über die nächste Folge gefreut.

★★★★★★☆ 🌶

Senran Kagura | Senran Kagura: Shinovi Master - Tokyo Youma Hen

Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was sich die Macher bei diesem Werk gedacht haben. Klar, Swordbunny-Ninjamädchen ist kein seltenes Genre, aber diese Umsetzung geht ins bodenlose. Ich fasse hier mal die beiden “Staffeln” zusammen, weil ich die erste nicht mehr im Kopf, wahrscheinlich verdrängt hatte und gerne die Vorgeschichte kennen wollte. Wie üblich hat man versucht, typische Stereotypen zu bedienen, aber meiner Meinung nach nicht wirklich dabei nachgedacht. Ein klassiker ist ja das niedlich tollpatschige Mädchen. Bei Ninjas ergibt sich mir da aber kein Sinn. Ich mein, sie ist wortwörtlich zu blöd, um einfach nur zu laufen und legt sich dabei lang. Was zur Hölle soll der Bullshit? Später gibt es auch eine Onsen Szene, in der sie durch so ein typisches “Erlebnisfußbad” gehen, die Variante mit Kieselsteinen drin, und es tut ihnen weh. Es sind FUCKING NINJAS! Sie springen 30 Meter durch die Gegend und prügeln sich, aber Kiesel unter den Füßen tun ihnen weh? Sehr viel Augenmerk wurde auch auf die Brüste gelegt. Vor allem die zweite Staffel war überflutet mit Brüsten. Andauernd wurden sie von irgendwelchen Leuten geknetet, in völle gezeigt und einem so oft ins Gesicht gedrückt, dass einem schlecht wurde. Es ist wie Cookie Dough, ab und zu in geringen Mengen ist es toll aber wenn man es übertreibt, macht es Magenschmerzen. Und wieso um alles in der Welt hüpfen die Brüste, während die Mädels still stehen? Hätte ich nicht wissen wollen, wie sich der Funken Story entwickelt, hätte ich den Anime sehr schnell abgebrochen. Darüber hinaus war ein Fuckup, dass die beiden Staffeln nicht zueinander passten. Von “zwei Ninjaschulen kämpfen gegeneinander” waren wir plötzlich bei “es gibt vier Ninjaschulen, die sich bekämpfen, wenn sie nicht gerade Geister aus einer anderen Welt erledigen”. Ich habe mir noch extra die OVA angeschaut, bei der die weiteren Fraktionen aber auch bereits anwesend waren. Stellte sich heraus, dass es auch Spiele zu der Reihe gibt und wer die zweite Staffel des Animes schaut ohne die Spiele zu kennen, wird einfach mal hängen gelassen und muss zusehen, dass er die Zusammenhänge versteht. Obwohl so viele Brüste gezeigt wurden, wie normal nur in den ab-18 Filmen, bekommt der Anime nur eine Chili, weil es einfach nicht scharf umgesetzt war sondern so plump wie es nur ging.

★☆☆☆☆☆☆ 🌶

Sora to Umi no Aida

Irgendwie habe ich diese Season viele Animes gehabt, bei dem mir die Frage aufkam “kann man einen Charakter noch nerviger dämlich ausarbeiten?” Wie kann Haru überhaupt lebensfähig sein, bei der Menge an Dämlichkeit, müsste nicht irgendwann mal Darwinismus einsetzen? Glücklicherweise wurde es nach paar Folgen weniger, weil mehr Fokus auf die anderen Teammitglieder gelegt wurde - oder ich war einfach nur noch zu abgestumpft und habe den Schwachsinn nicht mehr wahrgenommen. Wo wir gerade bei Schwachsinn sind, kommen wir zum Setting: Plötzlich sind Fische weg und man beschließt riesige Fischtanks ins All zu packen mit gezüchteten(?) Fischen? Die Fische sehen deutlich anders aus als die, die man auf der Erde kennt, also woher kommen die? Dann wird immernoch traditionell mit Raketen gestartet, bei denen sich die Treibstofftanks absprengen. Die NASA hat mit solchen Raketen aufgehört, weil es ihnen zu teuer ist, aber für Fische wird das natürlich dann gemacht! Und viel wichtiger: Woher kommt das Material der Fishtanks? Die sehen durchaus nicht klein aus, ich würde sie größenmäßig als künstliche Monde einordnen. Davon soll es dann über 100 geben. Von der Erde wäre dann nicht mehr viel übrig - der Mond hat nur in etwa 85 mal die Masse der Erde. Alles in allem war der Anime voll von Lücken und nicht wirklich die Zeit wert. Ich habe ihn als Lückenfüller genutzt, wenn ich sonst nicht beim Essen zu gucken hatte.

★★☆☆☆☆☆

SSSS.Gridman

Hier hatte mal jemand so richtig Lust auf Retro. Ich habe mich gefühlt wie in meine Kindheit zurückversetzt, wo ich auf Powerrangers und ähnliches stand. Es gibt einen Riesenroboter und böse Wesen, die die Welt angreifen, der Roboter kann sich mit Erweiterungen verbinden und ganz wichtig: Jeder Move hat einen bescheuerten Namen. Ich verstehe tatsächlich nicht, warum bei Animes so oft irgendwelche Angriffe benannt werden müssen. Hier wird es halt gemäß Retrostil alles mit “Grid” und “Mega” und “Hyper” und was auch immer kombiniert. Auch der harte Logikbruch, dass Gridman die Menschen schützen will, aber bei jedem Kampf die halbe Stadt mit Laserstrahlen wegballert, ging mir immer wieder auf den Nerv. Der restliche Inhalt - abseits der Kämpfe - fand ich den Anime recht interessant und auch gut gezeichnet. Die zwischenmenschlichen Entwicklungen fand ich unterhaltsam und hätte das lieber mehr beleuchtet gesehen und den Gridman-Unsinn komplett wegfallen lassen. Aber das Leben ist ja natürlich kein Wunschkonzert und Liebhaber von Retro-Mech-Animes und ähnliches könnte der Anime gefallen.

★★★☆☆☆☆

Sword Art Online: Alicization

Sword Art Online wird ja mittlerweile durchaus als Markenname genutzt. Es gibt so viele verschiedene Animes in dem Setting, die vom Original so stark abweichen, dass man sagen könnte “muss das Sword Art Online heißen?”, aber bisher war es immer ein sehr ähnliches Setting: Zum einen spielt es in einer immersiven VR-Welt, zum anderen gibt es ein lebensbedrohliches Szenario. In allen Staffeln und im Film gab es eine Bedrohung, bei der das Leben der Spieler gefährdet wird. Bereits bei Gun Gale Online fühlte es sich für mich schon sehr konstruiert an, um dieses Storytelling bei zu behalten. Bei Alicization wird von diesem Gerüst Abstand genommen. Kirito wird nicht im Spiel bedroht, sondern wurde als lebenserhaltende Maßnahme in das Spiel gesteckt. Er spielt das Spiel nicht, um zu überleben oder um anderer Menschen Leben zu retten, sondern weil er quasi nichts anderes zu tun hat. Ein wenig stört mich jedoch der Zeitversatz - um zu begründen, dass sich alles in der Simulation in einer kurzen Zeit entwickeln konnte - ohne jede Begründung, woher die Rechenpower stammt. Immerhin läuft da das Leben von abertausenden Bewusstseinen in tausendfacher Geschwindigkeit statt.

★★★★★☆☆

Tensei Shitara Slime Datta Ken

Ein weiterer Fantasy-World Anime. Aber im Gegensatz zum Anfangs genannten Goblin Slayer, geht es hierbei komplett nur um den Spaß. In der letzten Season habe ich ja über Overlord gemeckert, dass es nicht weiter spannend ist, weil der Protagonist übermächtig ist und alle Probleme mit einem Fingerschnipsen lösen kann. Das ist hier nicht anders - nun gut, es könnte schwierig für einen Slime sein, mit den Fingern zu schnipsen. Es gibt zwar immer wieder Herausforderungen, die überwunden werden müssen, aber die sind eher zweitrangig, weil bereits klar ist, dass Rimuru das recht einfach bewerkstelligen wird. Im Hauptfokus liegt eher die Erkundung der Welt. Von Beginn an lernt Rimuru seine neue Welt Stück für Stück kennen und damit auch seinen Platz. Er experimentiert und ein Running Gag ist, dass er sich regelmäßig verschätzt. Sei es mit seiner magischen Aura, der benötigten Magie um Monster zu benennen oder die Stärke seiner Angriffe. Diesen Anime kann ich nur weiterempfehlen und er war ebenfalls ein Favorit diese Season.

★★★★★★☆

Toaru Majutsu no Index III

Ein weiterer Anime aus der “Toaru …“-Reihe. Ich würde sagen, wir kommen in die Größenordnung: Too Much. Ich fand die “Toaru Kagaku no Railgun” Animes interessant. Dann kamen jedoch noch die “Toaru Majutsu no Index” Teile dazu, die von der Zeitlinie her ineinander verstrickt waren, aber damit konnte ich auch noch leben. Der Inhalt war auch interessant. Aber es gibt mittlerweile so viele Side-Storys, dass einem die Übersicht abhanden geht. Die lange Pause seit der letzten Staffel sorgt auch dafür, dass ich kaum noch eine Ahnung von den Charaktären habe - wovon es mehr als genug gibt. Die einzelnen Storys in der Staffel werden recht unvermittelt gestartet und enden auch ähnlich schnell wieder. Es fühlt sich sehr unausgearbeitet an und macht für mich eher den Eindruck “Hey, die Toaru-Reihe ging doch immer ganz gut und wir haben hier noch ein Stapel an unfertigen Ideen. Lass da mal was raushauen.” Ich zweifel daran, dass ich nach dieser Staffel noch weitere Animes dieser Reihe anfange, wenn da noch mehr kommen sollte.

★★★☆☆☆☆

Tonari no Kyuuketsuki-san

Für ein wenig albernen Humor war dieser Anime tatsächlich gar nicht mal so schlecht. Es gab viele wiederkehrende Gags und nutzt ein paar Klischees. Aber es ist nicht komplett plump aufgezogen wie manche andere Animes, die auf alberne Witze abzieht. Den Anfang fand ich ein wenig anstrengend, als es nur um Akair und Sophie ging, weil die Witze nach kurzer Zeit bereits abgearbeitet waren und ich die Angst hatte, dass es die komplette Staffel gezogen wird. Dann kam jedoch Elly dazu und auch Hinata wurde stärker einbezogen, wodurch die Witze abwechslungsreicher wurden und wenn es Wiederholungen gab, dann kam es mit einem anderen Charakter, was es eher einem Running-Gag Geschmack einbrachte anstatt plumpe Lückenfüller-Wiederholung.

★★★★☆☆☆

Yagate Kimi ni Naru

Ein Schulmädchen-Romanzeanime, den ich nicht sonderlich viel Wert zugeordnet hatte und ich einfach nur zum “mal reinschauen” runtergeladen habe. Boi, i did not expect that. Den Zeichenstil fand ich durchwachsen. An sich fand ich die Hintergründe und auch die Charaktere recht schön, nur die selbst für Anime großen Augen haben mich immer wieder gestört. Die Story jedoch und vor allem den Aufbau selbiger hat mich aber gefesselt. Man erfährt stückweise mehr von der Touko, die sonst niemand sieht, man merkt, wie Yuu sich ihr immer weiter nähert und gefühlt an der Schwelle steht, sich in Touko zu verlieben - oder es ungeahnt vielleicht sogar bereits hat, man wird so intensiv und repetitiv daran erinnert, dass Toukos Schwester als perfekt galt, dass der Zuschauer ähnlich überrascht wie Touko war, als der damalige Mitschüler plötzlich eine komplett andere Seite offenbart. Auch die Forderung an Yuu, sich nicht in Touku zu verlieben, weil diese sich selber nicht mag und niemanden lieben könnte, der sie liebt, finde ich interessant. Denn Touko will ihre als perfekt geltene, verstorbene Schwester ersetzen, mag sich aber selber nicht, obwohl allgemein vertreten wird, dass man sich ja selber akzeptieren solle und sie mit dieser fehlenden Selbstakzeptanz nie perfekt werden kann. Zum Ende hin wird das auch noch mal tatsächlich gesagt: Sie will ihre Schwester ersetzen aber trotzdem sie selber bleiben, auch wenn das wiedersprüchlich ist. Der Anime, der als einfache Romanze angefangen hat, eröffnet im Laufe viele Punkte zu einer tieferen Interpretation. Ein wenig musste ich dazu die Laune haben, aber dann habe ich den gerne gesehen.

★★★★★☆☆