Ich mag Ted Talks. Weiß jeder was Ted Talks sind? Ich fürchte nicht.

Ted Talks sind verhältnismäßig kurze Vorträge von wichtigen, erfolgreichen, interessanten oder sonstigen Leuten, die etwas zu erzählen haben. TED steht für Technology, Enternainment, Design und ist ursprünglich eine Innovationskonferenz und das Motto ist “Ideas worth spreading”. Mittlerweile gibt es viele zusätzliche Konferenzen, auch in Deutschland. Durch das wunderbare Internet gibt es diese Talks aber nicht nur auf der Konferenz, sondern eine ganze Reihe findet man auch auf dem Ted-Channel auf Youtube oder dem Tedx-Channel und ihrer eigenen Seite. Kaum ein normaler Mensch hätte Zeit, Geld und die Gelegenheit bei einer solchen Konferenz beizuwohnen, da gehen nur Leute hin, die sich für wichtig halten.

Aber warum sollte man sich Vorträge von einer “Wichtige Leute Konferenz” angucken? Genau deshalb! Sie sind nicht als wichtige Personen geboren - höchstens privilegierter. Aber es sind immernoch normale Personen mit normalen Eigenschaften und normalen Problemen. Klar, ein Business zu gründen erfordert eventuell ein wenig mehr Selbstvertrauen und Mut als sich einen sicheren Arbeitsplatz zu suchen, aber wieso nicht deren Erfahrungen nutzen? Wie kriegen die das hin, dass sie ein Geschäft leiten, durch die Gegend reisen und dennoch selber kochen, Sport machen und Hobbies nachgehen?

Es gibt viel Talks zu verschiedenen Mindsets, die einem echt weiterhelfen können, wenn man mal drüber nachdenkt. Ganz interessant finde ich die Talks zu Zeitmanagement, wie diesen oder diesen oder diesen. Man merkt schon, Zeitmanagement ist ein ganz wichtiges Thema. Und ja, bis vor kurzem bin ich mit meiner Zeit vorne und hinten nicht ausgekommen. Dabei hatte ich nicht so viel mehr zu tun als irgendwer anders. Ich habe eine ganz normale 40h Woche und dann ab Samstag Nachmittags noch Feuerwerk. Aber bei einem acht Stunden Tag und acht bis neun Stunden Schlaf bleiben immernoch sieben Stunden übrig. Aber das ich so viel Zeit habe, musste mir erstmal klar werden. Den Tipp im letzten der drei Talks - sich mal einen Plan fürs Leben zu machen - finde ich tatsächlich klasse. Anstatt jeden Tag einfach nur vor sich hin zu leben und zu erwarten, dass sich etwas ändert, einfach mal drüber nachdenken und aufschreiben, was man überhaupt will und wann man es will. Klar, man sollte hier einigermaßen realistische Ziele setzen aber es hilft, um sich selbst eine Richtung vorzugeben. Ich habe mir ein paar Ziele gesetzt und da arbeite ich drauf hin. Ich kann auch mal nen Tag nichts tun und einfach nur am PC zocken, aber an anderen, produktiveren Tagen habe ich meine Ziele vor Augen und geb Gas!

Zudem gibt es noch reichlich andere Themen. Ein SWAT-Geiselverhandler erzählt über seine Erfahrungen, die man nicht nur zur Geiselfreilassung nutzen kann, sondern in ganz normaler Kommunikation. Ein Forscher gibt Ideen für bessere Entscheidungsfindung, was beim ersten ansehen vielleicht nicht so anwendbar erscheint für manche, aber mir haben dieser und der Talk des Geiselverhandlers zusammen geholfen, eine Frage zu beantworten, die ich seit zwei Jahren mit mir rumtrage. Ich war mir nicht sicher, ob meine damalige Entscheidung die richtige war und habe immer wieder drüber gegrübelt und das Thema durchgekaut. Die Antwort ist recht simpel: Nein, es war die falsche Entscheidung. Aber das liegt nun in der Vergangenheit und sollte jetzt mal ruhen. Bestimmt finde ich noch einen Talk, nicht über unveränderbar geschehenes zu grübeln.

Auch das Video darüber, dass man Humor lernen kann sollte mancher mal angucken. Humorvoll zu sein ist keine Gabe. Und es gibt sogar einen Talk darüber, wie man bei einem Ted Talk clever wirkt. Und es wirkt erstmal irgendwie albern, aber wenn man drüber nachdenkt und sich das Video bewusst anguckt: Er erzählt zwar die ganze Zeit, dass er nichts zu erzählen hat und das auf einer sehr lustigen Art und Weise, aber gleichzeitig demonstriert er übliche Mittel - wie Anekdoten oder Publikumsfragen - um einen Vortrag nicht monoton zu halten. Ja, er erzählt nichts, aber er schafft es sechs Minuten mit diesem nichts zu füllen.

Nicht zuletzt gibt es auch Talks über Errungenschaften und Forschungen. Und auch wenn man den Inhalt nicht komplett versteht - weil “It’s rocketscience” - kann auch so ein Vortrag interessant sein und dem Zuschauer einen kleinen Einblick geben, was alles beeindruckendes in der Welt geschafft wird.

Eine starke Eigenschaft der Menschen ist es, nicht alles selber erfahren zu müssen, um zu lernen. Wir können andere Leute die Erfahrung machen lassen und davon profitieren. Daher finde ich, sollte jeder mal den ein oder anderen Ted Talk schauen. Ganz besonders, wenn man sich orientierungslos und überfordert fühlt, kann sowas helfen einen anderen Blickwinkel zu bekommen.